Werkstatt-Info

Körbe und Geflechte aus Weiden

Seit der Gründung meiner Werkstatt bin ich als Korbflechter / Kunsthandwerker und Korbflechtseminarleiter tätig. Beim Spiel mit Formen, Farben und Mustern entstehen handwerklich sehr solide und präzise geflochtene Gebrauchsartikel.
Ich biete ausschließlich Körbe und Geflechte aus eigener Fertigung an.
Korbflechtseminare gebe ich an Einrichtungen der Erwachsenenbildung und im privaten Rahmen.
Meine Körbe sind Einzelanfertigungen, keine Massenprodukte oder identische Serien. Im „Schaufenster“ sehen Sie Beispiele, die zur Orientierung dienen können und durch die Sie vielleicht auf die Idee für Ihren Lieblingskorb kommen.
Ihre individuelle Idee kann sich auf die Kombination aus Form, Musterung, Farbe und Größe beziehen. Sie können mir aber auch eine Skizze, Foto oder Beschreibung Ihrer Vorstellung schicken oder sich persönlich oder telefonisch mit mir beraten.
Tel: 07574/4236 Mobil: 0175 – 2080585
email: info(at)flechtwerk-dieter-deringer.de
(Wenn Sie sich die Adresse abschreiben wollen, ersetzen Sie bitte das (at) durch ein @)

WEIDE – ein lebendiger Werkstoff

Ich arbeite fast ausnahmslos mit Weiden, weil ich von dieser Pflanze als Werkstoff rundum überzeugt bin.Dieses Material kann über alle Sinne wahrgenommen werden:

  • der typische Duft vor allem der ungeschälten Weiden
  • zum Anfassen und Erfühlen einladende haptische Eigenschaften des Geflechts und der Korbformen
  • Knistern und Knarren beim Benutzen
  • eine breite Farbpalette ergibt sich aus den natürlichen Rindenfarben der unterschiedlichen Weidensorten, der Kombination von geschälten und ungeschälten Weiden
  • ebenso ermöglichen die unregelmäßige Weidenstärke und die eingesetzten Flechttechniken eine
  • variationsreiche Gestaltung von Form- und Struktur der Geflechte

Durch den Gebrauch verschiedener Weidensorten steht mir zum Flechten eine breite Palette natürlicher Farben zur Verfügung. Außerdem verarbeite ich geschälte weiße sowie gekochte/gesottene und geschälte rotbraune Weiden.

Einige Weidensorten

Sie unterscheiden sich in ihrer Rindenfarbe und in ihren unterschiedlichen Verarbeitungseigenschaften. Manche sind weicher und geschmeidiger andere fester oder härter, schlanker oder kräftiger im Wuchs…

  • Steinweiden (salix purpurea) – Grüntöne
  • Gelbe Belgier (salix fragilis) – Brauntöne
  • Mandelweiden (salix triandra) – Graugrün
  • Hanfweiden (salix viminalis) – Gelbgrün bis Oker
  • Dotterweiden (salix alba) – Brauntöne, Orangebraun
  • Amerikanerweiden (salix americana) – Brauntöne

Zum Korbflechten werden nur einjährige Triebe verwendet, im zweiten Wachstumsjahr bilden sich Seitentriebe, das können Sollbruchstellen sein und der Wuchs der Weiden wird auch zu kräftig.
In der Saftruhe, nach dem Laubfall zwischen November und Februar, werden die Weiden geerntet. Bei guten Flechtweiden zeigt die Schnittfläche viel Holz und einen dünnen Kern, markige Weiden platzen leicht auf und ergeben kein stabiles Geflecht.
Schadhafte oder astige Weiden werden aussortiert. Dann werden die Weiden verzogen, nach Länge sortiert, gebündelt und zum Trocknen aufgestellt. Werden die Weiden nach der Ernte in der Sonne getrocknet verändert sich die Farbe, die ursprüngliche Rindenfarbe bekommt einen Rotstich.
Sind sie durch und durch trocken, können die Weiden jahrelang aufbewahrt werden.
Vor dem Flechten werden die Weiden verlesen, nach Stärke sortiert und anschließend, ohne jegliche Zusätze, in Wasser eingeweicht. Die Faustregel: ungeschälte Weiden weichen 2 bis 3 Wochen, geschälte Weiden 1 bis 2 Stunden, warmes Wasser verkürzt die Einweichzeit. So lange wie die Weiden weichen sind sie verarbeitungsfähig.
Bei der gesamten Verarbeitung entsteht kein Abfall, der nicht verwertbar ist.

Die Körbe

Jeder Korb ein Unikat

Über das traditionelle Handwerk hinaus gestalte ich Körbe und Geflechte nach eigenen Entwürfen. Im Zusammenwirken von Farbe, Muster und Form entstehen ganz besondere Körbe.
Der Preis richtet sich nach der Größe des Korbes und dem Arbeitsaufwand. Individuelle Anfertigungen haben keinen Aufpreis.

Pflege der Körbe und Geflechte

Die Körbe und Geflechte werden nach Fertigstellung zur Pflege mit Leinöl oder Bienenwachs-Streichbalsam eingelassen.
Zur weitergehenden Pflege können Körbe hin und wieder – am besten in einer feuchten, vielleicht nebligen Nacht – ins Freie gehängt werden. Die Weiden sollen die Feuchtigkeit langsam aufnehmen. Erneutes Einlassen mit Leinöl oder Bienenwachs ist empfehlenswert.
Sollte der Korb eine ‚Großreinigung‘ benötigen, kann er mit kaltem oder warmen Wasser gründlich abgespritzt werden, er verträgt auch eine milde Seifenlauge.

Zubehör

Lederriemen und Tragegurte für die Umhängekörbe werden von der Taurus Lederwerkstatt Winfried Hauk in Schlitz ausschließlich aus pflanzengegerbtem Leder hergestellt. Die Hanfseile zur Aufhängung für die Kinder-Schaukelkörbe, beziehe ich von der Seilerei Schoser in Burladingen

ERGO-Körbe

Die ergonomische Form ist meine Entwicklung für Körbe mit ganz besonderem Trage-Komfort. Die intensive Beschäftigung mit frei aus der Hand zu flechtenden Formen von Körben und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Nutz- und Trage-Eigenschaften veranlasste mich dazu, körpergerechte, ergonomische Korbformen zu entwickeln.

  • körpergerecht geflochten schmiegt sich ein ERGO-Korb der eigenen Körperform an
  • erlaubt somit körpernahes Tragen, wodurch sich der Auflagedruck flächig verteilt und das Tragen merklich leichter und bequemer wird.
  • ERGO-Körbe gewährleisten mehr Bewegungsfreiheit.
  • Beim ERGO-Fliegenfischer-Korb kann ein zusätzlicher Bauchgurt für mehr Halt beim Angeln sorgen..
ERGO-Babywiege / Kinderbett / Kinderschaukelkorb
  • Durch die Rundung im Übergang vom Boden in die Korbwand, passt bei der Standartgrösse, mit einer Bodenlänge von ca.80 cm, eine Matratze mit 100 cm Länge.
  • Die ergonomische Einbuchtung des ERGO-Kinder-Schaukelkorbes ermöglicht einen nahen und bequemen Kontakt zum Kind. Ohne sich weit nach vorne beugen zu müssen, befindet sich der Erwachsene über der Korbmitte, wodurch auch das Hinein – und Herausheben des Kindes erleichtert wird.
  • Die Aufhängung: die 4 Hanfseile sind 2 m lang, haben an der Korbseite Schlaufen, am anderen Ende Metallringe und sind stufenlos längenverstellbar. Sie können an Haken an Holzbalken der Zimmerdecke, an einem Gestell eingehängt, oder im Sommer an einem Baum angeknotet werden.
  • Die Länge der Aufhängeseile lässt sich dabei variabel nach der Körpergröße der Eltern einrichten: Der Umgang mit dem Kind ist für die Erwachsenen somit rückenschonend.
  • Der Korb kommt durch die Bewegung des Kindes in eine von ihm selbst bewirkte und damit selbst steuerbare Eigenschwingung.
  • Die Art der Aufhängung ermöglicht das Schaukeln in Längsrichtung oder seitwärts.
  • Wenn das Kind anfängt aufzustehen, kann der Korb so tief gehängt werden, dass es auf eine darunter liegende Matratze aussteigen kann. Der Korb kann so noch lange Zeit als Bettchen genutzt werden.
  • Die Körbe sind so stabil geflochten, dass sie auch als Schaukel für größere Kinder oder als Spielhaus, Spielboot… benutzt werden können.
Die solide handwerkliche Qualität verleiht meinen Körben eine lange Lebensdauer.

Verkauf

Da ich eine Ein-Mann-Werkstatt betreibe, ist es ratsam, Werkstattbesuche zu vereinbaren. Ich freue mich aber auch über Ihren spontanen Besuch.
Neufra/Hohenzollern liegt an der B 32 auf der Schwäbischen Alb bei Gammertingen zwischen Tübingen/Reutlingen und Sigmaringen bzw. Hechingen und Sigmaringen oder auf halbem Weg zwischen Stuttgart und Bodensee (Anfahrtsplan bei google maps)

Flecht-Seminare finden laufend an verschiedenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung und in privatem Rahmen statt.

Vita

Flechten
Autodidakt, mit 17 Jahren begann ich mit Peddigrohr zu flechten

  • 1983 eigene Werkstatt als Nebenerwerb
  • Verkauf ab Werkstatt, auf Kunsthandwerksmärkten und Ausstellungen
    individuelle Auftragsarbeiten
  • 1984-1989 hauptberuflich Flechter in einer Rattanmöbelmanufaktur
    in meiner freien Zeit lernte ich zusätzlich das Flechten mit Weiden. 4 Jahre Mitarbeit bei einem älteren Korbmacher wärend der Ernte, beim Schälen und Sortieren der Weiden.
  • seit Oktober 1989 selbstständig
  • seit 1987 Flechtseminare in Einrichtungen der Erwachsenenbildung und private Korbflechtseminare für AnfängerInnen und Flechterfahrene
  • seit 2006 Seminare an der Vlechtzomerschool in Wilhelminaoord / NL
  • 2016 Seminar an der Springschool in York/GB
1990 – 2015 eigener Weidenanbau
  • 1990 – 1996 Übernahme einer Weidenanlage, ca. 20 Ar
  • 1996 – 2002 neue Weidenanlage auf der Alb, ca.10 000 Stecklinge, 7 Ar
  • 2002 – 2015 neue Weidenanlage, ca.2000 Stecklinge, 2 Ar
  • 2015 Ende des Weidenanbaus – das Grundstück wurde verkauft